Haus an der Sternwarte
Das Haus an der Sternwarte ist ein Neubau in ruhiger Wohnlage in Kassel/Fuldatal und bietet 9 jungen Menschen ab 13 Jahren, in Einzelzimmern ein Zuhause auf Zeit an. Betreut werden sie dort von pädagogischen Fachkräften mit unterschiedlichen Qualifikationen.
Unser Angebot
Es stehen neun vollstationäre Plätze für Kinder, Jugendliche und junge Volljährige zur Verfügung. Alle jungen Menschen haben ein Einzelzimmer. Darüber hinaus verfügen wir über ein weiteres Einzelzimmer, das als Gästezimmer für Besucher*innen genutzt werden kann.
Unsere Wohngruppe nimmt junge Menschen im Alter ab 13 Jahren auf, die eine professionelle Unterstützung benötigen aufgrund erfahrener schwerwiegender Benachteiligungen, Verhinderungen ihrer Entwicklungschancen, psychischer Behinderungen und dissozialer Verhaltensweisen. Durch unsere jahrelangen Erfahrungen mit jungen Menschen mit Migrationshintergrund sind auch junge Menschen aus anderen Kulturkreisen willkommen.
Wir achten auf eine harmonische Gruppenzusammensetzung, sowohl im Hinblick auf das Alter, das Geschlecht als auch auf den Hilfebedarf. Die Kinder und Jugendlichen sollten fähig sein, eine für sie passende Schule oder Ausbildungsstätte zu besuchen.
Rechtliche Grundlage:
- 27 SGB VIII i.V. § 34 SGB VIII Hilfe zur Erziehung, Heimerziehung und sonstige Wohnformen
- § 35a SGB VIII Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche
- § 41 SGB VIII Hilfe für junge Volljährige und Nachbetreuung
Pädagogische Arbeit
Bezugsbetreuer*innensystem
Der/die Bezugsbetreuer*in arbeitet eng mit dem jungen Menschen zusammen, damit ein vertrauensvolles Zusammenleben in einem gelingenden Alltag auf Dauer möglich ist. Wir legen Wert darauf, dass kein Kind oder Jugendliche*r einem/r Betreuer*in zugeteilt wird, sondern prüfen genau, welche/r Betreuer*in für den jeweiligen jungen Menschen am geeignetsten erscheint.
Wir achten die von uns betreuten jungen Menschen als individuelle Persönlichkeiten. Wir unterstützen und fördern die jungen Menschen ihren Fähigkeiten und Ressourcen entsprechend in sämtlichen Prozessen, in denen sie Hilfe brauchen, so dass sie Schritt für Schritt in ein selbstständiges Leben geführt werden.
Wir beziehen die jungen Menschen in die Gestaltung des Alltags und in Entscheidungsprozesse, die ihr weiteres Leben betreffen, stets mit ein. Dadurch beteiligen wir die jungen Menschen an ihrem Hilfeprozess, nehmen sie in ihren Anliegen und ihren Möglichkeiten ernst und bieten ihnen die Chance, an ihrer weiteren Entwicklung mitzuwirken.
Wir arbeiten in einem Tandemsystem mit zwei Bezugsbetreuern*innen, damit unsere Klient*innen auch bei Urlaub/Krankheit eine kontinuierliche Betreuung erfahren können.
Interkulturelle Arbeit
In unserer Arbeit mit jungen Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen bemühen wir uns, die Erfordernisse von kulturellen Besonderheiten und religiösen Ansichten zu berücksichtigen. Das geschieht sowohl bei der Essensplanung als auch in der Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen, oder etwa bei dem unterschiedlichen Gebrauch von Zeit und Geld. Dabei erarbeiten wir gemeinsam interkulturelle Lösungsansätze, die helfen, diese jungen Menschen in das gesellschaftliche Gefüge ihres neuen Umfeldes zu integrieren. Dies geschieht sowohl im Zusammenleben im Alltag der Wohngruppe, wie auch unterstützend in Schulen, Betrieben, Behörden oder Formen der Freizeitgestaltung.
Medienkompetenz
Die neuen Medien wie Internet und Smartphone nehmen eine immer größere Rolle im Alltag unserer jungen Menschen ein. Wir klären deshalb regelmäßig im Alltag über Möglichkeiten und vor allem über Gefahren der digitalen Kommunikation auf, sei es im Surfverhalten im Internet oder den Selbstdarstellungspraktiken in den sozialen Netzwerken. Falls es im Bereich von Cybermobbing oder des Medienmissbrauchs zu Konflikten kommt, arbeiten wir mit den Jugendlichen an Lösungen und an Strategien zu deren Verhinderung. Wir verfügen über ein Notebook, an dem die jungen Menschen die Möglichkeit haben ihre Hausaufgaben zu recherchieren oder anderweitig mit uns gemeinsam medienpädagogisch zu arbeiten. Bei Bedarf, z. B. der Gefahr eines suchtgefährdeten Verhaltens, ziehen wir unseren verbundsinternen Medienpädagogen oder eine externe Unterstützung heran.
Sexualpädagogik
Die Beziehung zum anderen Geschlecht, deren Gestaltung, Konflikte, Bedürfnisse, Unsicherheiten usw. ist im Alltag stets präsent. Unsere sexualpädagogischen Aufklärungen, Interventionen und Beratungen sind bewusst sehr niedrigschwellig gehalten und damit im Alltag integriert. Bei speziellen Fragen ziehen wir den Sexualpädagogen des Verbundes zu rate. In regelmäßigen Abständen wird dieser auch zu unseren Gruppensitzungen eingeladen, damit die Bewohner*Innen ihre Fragen zu aktuellen Themen an ihn richten können.
Pädagogische Angebote und Alltag
Durch die Verbindung von Alltagsleben mit gezielten pädagogischen Angeboten wollen wir die Entwicklung der jungen Menschen fördern. Der Alltag ist klar strukturiert durch immer wiederkehrende gemeinsame Erlebnisse: Frühstück und Aufbruch am Morgen, Mittagessen, Hausaufgabenzeit, Abendessen und zur Ruhe kommen. Daneben gibt es Zeit für gemeinsame Spiele und Freizeitaktivitäten außer Haus.
Zugleich gibt es verbindliche und für alle klare Pflichten: Die übernommenen Dienste für die Küche erfüllen, die Gemeinschaftsräume und das eigene Zimmer in Ordnung halten, die Hausaufgaben zu den geregelten Zeiten erledigen, gemeinsam getroffene Absprachen einhalten. Die jungen Menschen sollen das Gemeinschaftsleben aktiv mitgestalten.
Gleichzeitig hat jeder junge Mensch auch während des Tages die Möglichkeit und das Recht, sich zurückzuziehen. Für Freizeitaktivitäten stehen ein Kicker, ein Dartboard und ein E-Piano zur Verfügung.
Verselbstständigung
In Kooperation mit unseren verbundsinternen Kolleg*innen von delphi 3 bereiten wir unsere Jugendlichen ab dem 16. Lebensjahr intensiv auf deren potenzielle Verselbstständigung vor. Ab dem 18. Lebensjahr ist dann eine Überleitung in die Betreuung von delphi 3 möglich. Wir begleiten diesen Prozess auch über unsere Betreuungszeit hinaus, indem wir auf Basis möglicher Fachleistungsstunden weiter mit betreuen.
Kontakt zur Familie
Für die Persönlichkeitsentwicklung ist es wichtig, dass die Beziehung zur Familie gepflegt und entwickelt wird. Regelmäßige Heimfahrten zu den Eltern und nahen Verwandten sind bei uns üblich. Wir laden die Eltern ein, unser Haus zu besuchen und an gemeinsamen Festen teilzunehmen. Wir beraten uns mit ihnen über gemeinsame Geschenke für die Kinder zu Geburtstagen, Weihnachten oder zur Konfirmation.
Unser Haus
Unser Haus befindet sich am Ortsrand von Ihringshausen/Fuldatal. Die Entfernung zum Ortskern beträgt ca. 500 Meter, dort gibt es verschiedene Einkaufsmöglichkeiten. Im Umfeld befinden sich eine Grundschule und die Gesamtschule.
Es gibt zahlreiche Freizeitmöglichkeiten wie das Waldschwimmbad, diverse Sportvereine, einen modernen Sportplatz, den nahen Wald und die Fulda, die man in wenigen Gehminuten erreichen kann.
Im Ort sind zahlreiche ärztliche Praxen ansässig, außerdem Apotheken, Tankstellen, Banken, Handel, Handwerk und Gewerbegebiete und verschiedene Supermärkte. Hier bieten sich neben Einkaufsmöglichkeiten auch diverse Möglichkeiten für Praktika, Minijobs und Ausbildungen, bei deren Vermittlung wir den Jugendlichen helfen.
Durch die gute Anbindung durch Bus und Bahn ist die Kasseler Innenstadt in rund 15 Minuten erreichbar, wo ein breit gefächertes kulturelles, schulisches und fachmedizinisches Angebot wahrgenommen werden kann.