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Leaving Care

Unser Fachdienst Leaving Care unterstützt die jungen Menschen und die Teams im Verbund dabei, die bestmögliche Vorbereitung auf eine selbstbestimmte, eigenverantwortliche und selbstständige Lebensführung zu gewährleisten.

Care Leaver? 

Junge Menschen, die einen Teil ihres Lebens außerhalb ihrer Herkunftsfamilie gelebt haben, z.B. in Kinderheimen, Wohngruppen, Pflegefamilien, Betreutem Jugendwohnen, die also stationäre Hilfe zur Erziehung durch ein Jugendamt erhalten haben, nennt man ab dem Ende dieser Hilfen „Care Leaver“. 

Der englische Begriff bedeutet laut Wikipedia „jemand, der den Betreuungsstatus verlässt“ (wörtlich: Fürsorge-Verlasser*in). Diesen jungen Menschen ist gemeinsam, dass sie früh auf eigenen Beinen stehen müssen und oft Brüche in der Entwicklung verkraften mussten. 

Die Zuständigkeit der Jugendhilfe endet mit der Volljährigkeit und wird nur auf eigenen, begründeten Antrag für einen begrenzten Zeitraum verlängert. Diese Verlängerung kann sich mehrmals wiederholen und endet für die allermeisten jungen Menschen dann spätestens mit dem 21. Lebensjahr. Das Gesetz sieht vor, dass in begründeten Einzelfällen die Hilfe auch dann noch weitergehen kann. 

Die weitere Entwicklung kann dann unproblematisch verlaufen, oft gibt es aber weiterhin Brüche in der Biographie, Stolpersteine und Notlagen. 

Der Verbund 

ist sich seiner Verantwortung bewusst, die durch die oft langjährige und intensive Begleitung junger Menschen entsteht, und bleibt zuständig. Leaving Care, die Fürsorge verlassen, ist ein aktiver Begriff, und so entscheiden auch die jungen Menschen, in welchem Tempo sie die Jugendhilfe emotional verlassen und ihre Eigenständigkeit auf- und ausbauen. 

Die im Verbund betreuten jungen Menschen werden umfassend, frühzeitig und kontinuierlich auf ein selbstständiges Leben vorbereitet. Sie haben auch nach dem Ende der Hilfe in ihren Einrichtungen weiterhin zugewandte Ansprechpartner*innen, sie können zu Besuch kommen und werden zu Festen eingeladen. Wenn ein junger Mensch den Kontakt halten will, wird ihm das leichtgemacht, und wenn es Beratungs- oder Unterstützungsbedarf gibt, ist für kompetente Hilfe gesorgt. 

Der Verbund hält in allen Regionen ambulante Betreuung vor, die nach den stationären Hilfen eine nachhaltige Verstetigung des Erreichten und weitere Entwicklung ermöglicht. Gemeinsame Aktivitäten und regelmäßiger Kontakt im Vorfeld erleichtern den jungen Menschen gegebenenfalls den Übergang in das neue Setting mit neuen Bezugspersonen.

Der Fachdienst Leaving Care 

versorgt die Mitarbeitenden und die jungen Menschen in den Einrichtungen des Verbunds mit stets aktualisiertem Wissen über die Entwicklungen bei z.B.  Bürgergeld, Bafög, Wohnraumversorgung, er informiert über spezielle Angebote und Veranstaltungen für Care Leaver. Er steht für individuelle Beratungen zur Verfügung und kann, z.B. mit einem Coaching für die Zukunftsplanung oder die Berufswahl, einen Zusatzbaustein zur pädagogischen Arbeit in den Einrichtungen darstellen. 

Regionale Unterstützungsangebote (nicht nur) für Care Leaver lernen die jungen Menschen frühzeitig kennen. In der Region Kassel ist der Verbund aktiv am Aufbau einer Anlaufstelle für Care Leaver beteiligt. 

Enge Verbindungen zum Careleaver e.V., der bundesweit größten Selbstvertretung von Care Leavern, öffnen den Blick für die Vernetzungsmöglichkeiten, die jungen Menschen das selbstbestimmte Verlassen der Jugendhilfe zusätzlich erleichtern.

Bei Fragen oder Interesse an Vernetzung wendet Euch bitte an folgenden Kontakt: 

Corinna Schwieger

Staatlich anerkannte Sozialarbeiterin

Weiterbildung: 
Systemische Coachin
Jugend-Schuldnerberaterin

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